Siedle informiert Betriebsrentner über Geschäftsentwicklung
Furtwangen, 11. Dezember 2014
Siedle informiert Betriebsrentner über Geschäftsentwicklung

Am 10. Dezember hat Siedle erstmals die Betriebsrentner zu einer Infoveranstaltung eingeladen. Der Termin sollte in zweifacher Hinsicht Zeichen setzen: Als Familienunternehmen bleibt Siedle auch ehemaligen Mitarbeitern eng verbunden. Und: Die Alt-Siedleaner haben allen Grund, auf ihre Firma stolz zu sein.


„Wir wollen Ihnen erzählen, wo das Unternehmen steht, wie die Entwicklung des vergangenen Jahres aussah, wohin wir wollen und welcher Strategie wir folgen“, erklärte Geschäftsführerin Gabriele Siedle den Betriebsrentnern. „Auf Ihrer Leistung bauen wir heute auf. Mit etwas anderen Mitteln und etwas anderen Wegen, als Sie sie kennen, aber ebenso hoch motiviert und engagiert, wie Sie es waren.“

Rückschau und Ausblick gab es aus erster Hand: Die Geschäftsführerin stellte die Gesamtsicht auf das Unternehmen vor, einzelne Geschäftsbereichsleiter ergänzten Details. Im Anschluss erlebten die Rentner die aktuellen Produktneuheiten im Ausstellungszentrum und konnten in den Produktionshallen sehen, wie sich ihr alter Wirkungskreis verändert hat. Auf viel Interesse stieß die neue Laser-Stanz-Maschine, eine der größten Einzelinvestitionen. Sie fertigt seit dem Sommer die Metall-Türstationen von Siedle.

Hoher Auftragsbestand und positive Umsatzentwicklung

Dass sich die Investition gelohnt hat, zeigt der Blick auf den Umsatz. Die Türstationen aus Metall sorgen seit ihrer Einführung im Jahr 2000 für Wachstum im hochwertigen Marktsegment. Aber auch beim Klassiker Siedle Vario habe das Inlandsgeschäft 2014 zugelegt, berichtete Vertriebschef Joachim Beyer, und das gelte ebenso für die Innensprechstellen, wo neue Produkte wie das Video-Panel die Nachfrage beleben. „Wir haben einen außergewöhnlich hohen offenen Auftragsbestand und können daher zufrieden sein“, so Gabriele Siedle, die zum Abschluss des Geschäftsjahres einen konsolidierten Umsatz von rund 86 Millionen Euro erwartet. 2013 hatte Siedle 84 Millionen erzielt.

Die Umsatzentwicklung zeigt, dass die Strategie des Furtwanger Traditionsunternehmens greift. Siedle hat sich erfolgreich als Premium-Marke positioniert, mit hohem Anspruch an Qualität und Design. Das gilt in besonderem Maß für das sogenannte Projektgeschäft, das Kunden individuelle Wünsche erfüllt – bis hin zur Herstellung von Einzelstücken. Auch den Marktwert feiner Materialien in Manufakturfertigung, allen voran Metall im Außenbereich und seit neuestem Carbon, Holz und Leder für Innenstationen, hat das Unternehmen rechtzeitig erkannt. Das Projektgeschäft und die Manufaktur hatte Gabriele Siedle eingeführt, um neben dem immer härter umkämpften Seriengeschäft ein weiteres Standbein zu schaffen.

Hightech-Produkte für Zukunftsmärkte
Viel Zeit widmete die Geschäftsführerin einer weiteren Vorsorge für die Zukunft: der technischen Entwicklung. Das Unternehmen, so Gabriele Siedle, habe die technologischen Weichen rechtzeitig und richtig gestellt. Beispiel: Siedle Access. Das Installationssystem basiert auf dem IP-Standard, der technologischen Grundlage des Internets. „IP ist die Technik der Zukunft. Das Potenzial ist riesig, insbesondere im internationalen Geschäft“, sagte Gabriele Siedle und verwies auf Projekte, die ohne Siedle Access nicht realisierbar gewesen wären. Längst ist das Familienunternehmen zu einem gefragten Kooperationspartner für namhafte Systemintegratoren geworden. Damit setzt Siedle fort, was seit Generationen Tradition hat: Mut zum Fortschritt. Beispiele dafür gab es 2014 mehr als genug. Auf der Fachmesse „Light+Building“ hat Siedle insgesamt dreizehn Produktneuheiten vorgestellt. Sie zeigen, dass der Mittelständler aus dem Schwarzwald auch im mittlerweile globalen Wettbewerb nach wie vor Maßstäbe setzt.

Investitionen in den Standort
Hinter den Siedle-Produkten steckt eine herausragende Entwicklungsleistung, und dahinter steht eine Strategie: Sicherheit vor Schnelligkeit. So hat Siedle in die Entwicklung eigener Apps für mobile Geräte investiert, statt auf verfügbare Fremdprodukte zurückzugreifen. Eine Entscheidung, die heute Früchte trägt, aber nicht umsonst zu haben ist. „Maßnahmen, die zur Zukunfts- und Standortsicherung beitragen, sind mit Investitionen verbunden“, erklärte Joachim Köstner, Geschäftsleiter Finanz- und Rechnungswesen. Seit 2008 habe Siedle insgesamt 24 Millionen Euro investiert. Durchschnittlich zwölf Prozent des Jahresumsatzes fließen bei Siedle allein in Entwicklungsprojekte. Mit dieser Quote stehe das Unternehmen sowohl in der Region als auch im Branchenvergleich ganz vorne, so Köstner. Und fügte einen Punkt hinzu, den Siedle im Leitbild verankert hat: „Unsere Investitionen sind nicht fremdfinanziert – egal, wie niedrig das Zinsniveau auch sein mag. Wir sind und bleiben wirtschaftlich unabhängig.“

Eine Haltung, die sich bewährt hat. Die Firma, so die Geschäftsführerin, habe nicht nur eine weltweite Wirtschaftskrise überstanden. Sie musste auch einen steilen Rückgang der Baukonjunktur bewältigen: Wurden in Deutschland 1995 noch 600.000 Wohnungen fertiggestellt, so waren es in diesem Jahr nur noch 160.000. Ohne Wandel ist eine solche Anpassungsleistung nicht möglich – viele der eingeladenen Rentner sahen mit Staunen, wie sehr sich ihre alte Arbeitswelt verändert hat. So spielt beispielsweise im Zeitalter der Digitalisierung die Software eine viel wichtigere Rolle. Dafür mussten Mitarbeiter gefunden, Strukturen geschaffen und Geschäftsmodelle entwickelt werden. Und auch die viel zitierte Hightech-Strategie der Bundesregierung – Industrie 4.0 – setzt Siedle bereits um, wie Harald Helms, Geschäftsleiter Produktion und Logistik, am Beispiel der Leiterplattenfertigung erläuterte. „Für die Zukunft“, so Gabriele Siedle abschließend, „sind wir bestens gerüstet.“
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